Wallenried-Gespräche: Zwei gegensätzliche Karriereplanungen

An den 43. Wallenried-Gesprächen sprachen Rolf Fringer und Sven Furrer darüber, wie sie dort hingelangten, wo sie heute sind.

Gegensätze ziehen sich an, wie sich am Dienstagabend im Golf und Country Club Wallenried zeigte: Rolf Fringer, der zielgerichtete Karrieretyp, der sich von klein auf im Fussballzirkus etablieren wollte, und Sven Furrer, den es jeweils dorthin verschlug, wo sein Interesse geweckt wurde. Seit 2017 arbeiten sie beim Pay-TV-Sender Teleclub, Fringer als Fussball-Experte, Furrer als Sportmoderator. Im Tages­business bleibt nicht viel Zeit zum Schwatzen, doch an den 43. Wallenried-Gesprächen, organisiert von Unternehmer Heinz Pfander, hielten sie eine entspannte und unterhaltsame Plauderei ab.
Der Fokussierte

Rolf Fringers Ziel: Fussball. Seit er ein kleiner Junge war, hatte der Zürcher grosse Visionen und wollte im Fussballzirkus mitmischen, gestand er vor dem Publikum in Wallenried. «Ich genoss wenig Förderung und Vitamin B. Doch wenn ich etwas will, dann zieh ich dies durch.» Er sei nie der grosse Athlet gewesen, doch habe er als Spieler schnell Zusammenhänge gesehen. Da habe er bemerkt, dass er als Trainer wohl besser aufgehoben sei. Über die Jahre verwandelte sich die Rolle des Trainers teilweise zu einem Manager: «Heute hast du mehr Staff als Spieler um dich.» Und fügte mit einem Lachen hinzu: «Wenn du gewinnst, ist es der Verdienst von allen – wenn du verlierst, ist nur der Trainer schuld.» Er sei allerdings überzeugt, dass er aus den schweren Zeiten viel gelernt habe. Über diesen «Rucksack an Erfahrungen» sei er als Fussball-Experte sehr dankbar.

«Wenn Du auswählen könntest, wohin würdest Du mit Christian Constantin in die Ferien gehen?», fragte ihn Furrer mit einem verschmitzten Grinsen. Zur Erinnerung: Im September hatte der FC-Sion-Präsident Constantin den TV- Experten mit Ohrfeigen und Tritten attackiert, weil er sich durch die Aussagen Fringers provoziert gefühlt hatte. Rolf Fringer schmunzelte, er könne sich vorstellen, dass man mit Constantin in geselliger Runde durchaus Spass haben könne. Doch habe Constantin eine unangenehme Seite: Er vertrage keine Kritik. «Es war aber für Teleclub eine gute Werbung. Dafür habe ich gerne eine Ohrfeige kassiert.»
Der Spätzünder

«Ich hatte nie eine fixe Karriereplanung und muss auch eingestehen, dass ich ein Spätzünder bin», antwortete Sven Furrer auf die Frage Fringers, wieso er so viele verschiedene Berufe ausgeübt hat. So war Furrer schon als Lehrer, Schauspieler, Komiker, Kulturjournalist tätig und ist heute Sportmoderator. «Mein Ziel ist es, am Morgen aufzustehen und gerne zur Arbeit zu gehen. Dies ist meine Antriebsfeder», sagte der Walliser. Während 13 Jahren stand Furrer gemeinsam mit René Rindlisbacher als Komikerduo «Edelmais» auf der Bühne, am Pfingstmontag feierten sie ihre Derniere. «Wir haben das Privileg, auf der Höhe unserer Karriere aufzuhören.» Er bejahte die Frage Fringers, dass die Erwartungshaltung der Gesellschaft, er müsse immer lustig sein, ihn stets begleite. «Ich wollte die Rolle als Komiker aber nicht kultivieren, sondern mein Spektrum offenlassen.» Wie beispielsweise für den Sport: Vor seiner Tätigkeit bei Teleclub arbeitete er als Berater beim HC Davos. Er hat dort die Spieler dabei unterstützt, sich auf die Zeit nach ihrer Hockey-Karriere vorzubereiten. «Sie befinden sich 15 Jahre lang in einem Tunnel, geniessen die Solidarität in der Mannschaft, doch ihre Per­sönlichkeitsentwicklung stagniert.» Viele Spieler würden nach der Karriere deshalb in ein Loch fallen. Mit seinen Beratungen habe er das Ziel verfolgt, dass die Spieler die freie Zeit neben dem Sport nutzen, um neue Leidenschaften zu entdecken, sagte Furrer. «Ich wollte damit der Orientierungslosigkeit vorbeugen.»
Zu den Personen
Fussball ist der gemeinsame Nenner

Rolf Fringer (61) ist im Kanton Zürich aufgewachsen und ist österreichischer Staatsbürger. Er war Fussballtrainer bei Schweizer und ausländischen Vereinen und trainierte 1996/1997 die Schweizer Nationalmannschaft. Mit dem FC Aarau wurde er 1993 Schweizer Meister und 1998 mit dem Grasshopper Club Zürich. Heute ist er Fussbal­l­experte beim Pay-TV-Sender Teleclub, wo er gemeinsam mit Sven Furrer (47) arbeitet. Der Walliser Furrer absol­vierte das Lehrerseminar und anschliessend eine Schauspielausbildung. Er trat auf Schweizer Theaterbühnen auf, arbeitete als Kulturjournalist beim SRF und stand mit René Rindlisbacher 13 Jahre lang als Komikerduo «Edelmais» auf der Bühne. Heute ist er Sportmoderator beim Pay-TV-Sender Teleclub.

 

(Bericht der Freiburger Nachrichten vom 24.05.2018)

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