Wallenried-Gespräche: Unternehmertum, Leadership und Verantwortung – Persönliche Erfahrungen

Anfang April sprach der 69-jährige Berner Hans-Ulrich Müller zu den Themen «Unternehmertum, Leadership und Verantwortung» und bot den Gästen interessante Einblicke zu seinen Erfahrungen bei Firmensanierungen. Bekanntheit erlangte der Investor unter anderem mit dem Projekt Bernapark in der ehemaligen Kartonfabrik Deisswil.

Gastgeber Heinz Pfander, Gründer der ATEC-Personal AG in Düdingen,  konnte im Golf- und Country Club wiederum mit einer schillernden Persönlichkeit aufwarten. Müller gilt als unbeirrter Macher, der bei der Sanierung von Firmen und bei der wirtschaftlichen Ausrichtung seiner Projekte die Mitarbeitenden ins Zentrum seiner Überlegungen stellt. Als langjähriger Banker bei der Credit-Suisse wurde er 2002 Leiter Firmenkunden Schweiz. Sein Herzblut gilt den KMU und den Mitarbeitenden,  für die er sich seit den 90er-Jahren auch privat als Förderer, Investor und Unternehmer engagiert, was ihm den Beinamen «Mister KMU» eingebracht hat. In mehreren Beispielen aus Übernahmen, wie der Verpackungsfirma Mopac in Wasen, der FL Metalltechnik in Sumiswald, den Projekten Bernapark in Deisswil und Schlossberg Thun, gab Müller den rund 100 geladenen Gästen aus Wirtschaft und Politik seine Erfahrungen dieser Firmenumstrukturierungen weiter.

Kommunikation und Teamwork
«Bei Umstrukturierungen ist es wichtig, die Mitarbeitenden mit ins Boot zu holen und sie zu Trägern der neuen Firmenausrichtung zu machen. Dabei ist eine transparente Kommunikation der Visionen und Ziele von grosser Bedeutung», so Müller. Es bedürfe vieler Gespräche mit den Mitarbeitenden, um zu klären, wie sie die Arbeit erledigen, was anders oder besser gemacht werden  könne und welche Bedürfnisse sie für die Zusammenarbeit im Team und für ihr Befinden am Arbeitsplatz hätten. Denn das Wissen sei in den Köpfen der Mitarbeitenden, so der Unternehmer. Er selber arbeite wahnsinnig gerne in Teams, erklärte Müller, der in einem Teambildungsprozess bei der Credit Suisse 2006 mit 80 Kaderleuten das 4027 Meter hohe Allalinhorn in den Walliser Alpen bestiegen hat. Mit der Übernahme der sich in Nachlassstundung befindenden Mopac in Wasen 2015 und einer Neuausrichtung am Markt konnte Müller 80 der ursprünglich 170 Mitarbeitenden weiterbeschäftigen. Ähnliches geschah bereits 1993 bei der Übernahme der FL Metalltechnik in Sumiswald. Als in 2010 die Kartonfabrik Deisswil nach über 130 Jahren Knall  auf  Fall die Tore schloss, übernahm Müller die Aktien und stellte die rund 250 Mitarbeitenden bei gleichem Lohn mit anderem Aufgabengebiet wieder an. Es folgten verschiedene Massnahmen wie Umschulungen, Coaching, Weiterbildung und auch Stellenvermittlungen für die Mitarbeitenden. Müller initiierte den Bernapark – ein Quartier zum Wohnen, Arbeiten, für Freizeit, Bildung, Gesundheit, Kultur, Dienstleistungen und ein Zentrum für Innovation und Digitalisierung, das Betriebe mit finanziellen Mitteln, Räumlichkeiten und Zugang zu einem grossen Netzwerk unterstützt.

Innovation ein Muss
«Die KMU sind das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft. Damit wir in der Schweiz den Wohlstand erhalten können, sind wir gezwungen, innovativ zu sein. Auf der Welt stehen täglich Milliarden von  Menschen auf, die vorankommen und etwas aus ihrem Leben machen wollen», schilderte der Unternehmer bildhaft die Konkurrenzsituation. Er erwähnte das «Mobiliar Forum» im Schloss Thun,  das Innovations-Workshops anbiete und an dessen Gründung er beteiligt war. «Das ‹Mobiliar Forum› gibt den KMU neue Perspektiven und damit Chancen auf langfristigen Erfolg»,  so der Unternehmer. Müller war 2003 Initiant und anschliessend langjähriger Präsident des Swiss Venture Clubs (SVC), dem heute über 3000 Mitglieder angehören. Ziel des Clubs ist die Förderung der KMU. Alle 2 Jahre richtet der SVC in 7 Wirtschaftsregionen der Schweiz den KMU-Unternehmerpreis aus.

Grenzen als Chancen
Müller motivierte die Anwesenden,  neue, unbekannte Wege zu suchen und sich bei Problemen nicht bremsen zu lassen.  Jede Schwierigkeit könne neue Energie freisetzen und biete Chancen für das Unternehmen. «Übertragen Sie den Mitarbeitenden Verantwortung, schenken Sie ihnen Vertrauen – es kommt automatisch zu Ihnen zurück. Und das Allerschönste: Niemand will sie enttäuschen. Sie werden getragen, weil alles gut läuft. Und, die eine und abschliessende Wahrheit, wie man ein Unternehmen nachhaltig erfolgreich macht, gibt es nicht», erinnerte der Unternehmer die Anwesenden.
(Bericht der Könizer Zeitung vom 24.04.2019)
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