Bitte keine «Zückerli» mehr

Fast alle Unternehmen haben Mitarbeitende, deren Motivation aus scheinbar unerklärlichen Gründen abnimmt und sich deshalb distanzieren. An Ihnen als Führungskraft ist es, daran etwas zu ändern. Diese fünf Tipps helfen Ihnen dabei.

Stellen Sie sich den Geschäftsführer eines aufstrebenden Unternehmens vor, nennen wir ihn Herr Hampe. Momentan hat es Herr Hampe mit seinem Unternehmen, auch Corona-bedingt, alles andere als leicht – und dies trotz guten Verkaufszahlen. Grund für seinen Unmut sind ein paar seiner Angestellten, die sich immer unmotivierter zeigen und sich kaum noch mit Leidenschaft in ihren Job reinhängen wie früher. Das Vertrauen ist belastet, und obwohl Herr Hampe scheinbar alles versucht, um mit seinen Mitarbeitenden zu kommunizieren und die Motivation zurückzuholen, ändert sich nichts. Beispielsweise hat er manche Mitarbeitende kurzfristig befördert – und die guten Zahlen bestätigten diese Entscheide. Doch ein Teil seines Teams sah das anders und zogen sich immer mehr zurück. Seine Versuche, die Motivation und die Zusammengehörigkeit mit netten Gesten zu retten scheiterten. Nicht einmal die spontane Lohnerhöhung am Ende des Jahres hat nennenswert funktioniert. Doch wie weiter?

Tipp 1: Die Mitarbeitenden besser kennenlernen

Wer führt, braucht ein Gespür für Menschen. Ohne dieses Gespür sind Sie in derselben Situation wie Herr Hampe. Sie versuchen vieles, was intuitiv korrekt erscheint, können die Erwartungen und Bedürfnisse Ihrer Mitarbeitenden aber weder identifizieren noch erfüllen. Diese machen kurzen Prozess. Wenn sie sich distanzieren oder das Unternehmen gar verlassen, dann oft, weil sie sich nicht verstanden fühlen oder weil die Chemie mit dem Chef nicht stimmt.

Wenn Herr Hampe also nicht mehr versucht, seine Leute mit kurzen Motivationsreden und netten Gesten abzuspeisen, sondern sich mit ihnen auseinandersetzt und sie wertschätzt, wird er etwas bewegen und sie motivieren können.

Tipp 2: Keine falschen Beförderungen

Die meisten Unternehmen befördern jene Mitarbeitenden, die in ihrer aktuellen Position durch hervorragende Leistungen auffallen. So auch das Unternehmen von Herrn Hampe. Doch sein vorschneller Schritt ist mit Vorsicht zu geniessen. Menschen sind dann gut in ihrem Job, wenn sie Spass daran haben. Wenn sie sich um Bereiche kümmern, in denen sie sich vom Wesen her entfalten können und sich auskennen. Befördert zu werden, bedeutet immer, seine Komfortzone verlassen zu müssen. Die einen kommen damit hervorragend klar. Bei anderen verwandelt sich die Freude nach kurzer Zeit in Frust, weil sie merken, dass der Wechsel auf die nächsthöhere Ebene sie überfordert.

Wenn Sie Ihre Mitarbeitenden befördern möchten, sprechen Sie ausführlich mit ihnen darüber. Und – wie im ersten Tipp beschrieben – lernen Sie sie besser kennen, um ihre wahren Potenziale aufzudecken. Dann können Sie sie in Positionen befördern, die ihnen Freude bereiten.

Tipp 3: Ihre Mitarbeitenden zur Selbstreflexion anhalten

Nicht nur Sie müssen Ihre Mitarbeitenden kennen, sondern Ihre Mitarbeitenden müssen sich auch selbst kennen. Gehen Sie nicht davon aus, dass sich jeder selbst kennt und sich seiner Stärken sowie Schwächen bewusst ist. Vielen fällt es schwer, sich selber realistisch und kritisch zu betrachten und zu beurteilen. Deshalb müssen Sie Ihre Mitarbeitenden dazu anhalten, sich selber zu reflektieren und sich proaktiv wie auch effizient weiterzuentwickeln. Sprechen Sie mit ihnen und regen Sie sie stets zum Hinterfragen an. Vereinbaren Sie Ziele und «beobachten» Sie die Performance der einzelnen Personen. Falsch ist, sich zurückzuziehen und erst bei Problemen zu reagieren. Denken Sie voraus und antizipieren Sie Probleme, ehe sie entstehen. Zudem wachsen Ihre Mitarbeitenden an sich selbst und werden effizienter. Dadurch lösen sich manche Probleme von allein.

Tipp 4: Keine Problemlösung durch Lohnerhöhungen und Boni

Das «Ich zahle meinen Leuten einfach mehr Lohn und dann passt das»-Denken ist weit verbreitet. Aber es ist kein Problemlöser, sondern wirkt eher wie ein Medikament: Man nimmt es ein, und die Symptome der Krankheit verschwinden oder werden gelindert. Trotzdem fühlt man sich schwach und nicht leistungsfähig, denn die Krankheitsursache ist immer noch da. Mittlerweile existieren viele Studien, die verdeutlichen, dass es den meisten Arbeitnehmenden kaum mehr auf den Lohn oder Benefits ankommt, sondern vielmehr auf qualitative Faktoren wie Entwicklungschancen.

Versuchen Sie also nicht, die Sorgen Ihrer Mitarbeitenden – so wie Herr Hampe – einfach mit einem «Zückerli» abzuspeisen, sondern widmen Sie sich den echten Problemen und führen Sie die Leute optimal. Um optimal führen zu können, müssen Sie stets präsent, aufmerksam und fit sein. Sie müssen für Ihre Position brennen, damit Ihre Leidenschaft auf die Mitarbeitenden überschwappt. Seien Sie bei ihnen, unterstützen Sie sie, seien Sie sich für nichts zu schade und haben Sie immer ein offenes Ohr. Auch in Stresssituationen.

Tipp 5: Das Bauchgefühl durch Fakten von aussen erweitern

Erfahrungen zeigen, dass insbesondere starke Altersunterschiede und unterschiedliche Charakteren zwischen den Mitarbeitenden und der Führungskraft das Einfühlen in die jeweils andere Partei erschweren. Versuchen Sie deshalb gegenüber jedem Mitarbeitenden eine objektive Aussensicht einzunehmen. Manchmal reicht das Bauchgefühl. Wenn nicht, dann holen Sie eine Aussenperspektive rein – beispielsweise von einem erfahrenen Personalcoach oder Online-Assessments.

Quelle: www.hrtoday.ch

 

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